Die Hänge rund um Tübingen entlang des Neckars und der Ammer
sind durchzogen von alten Steinmauern, die auf eine starke Kultivierung in früheren Zeiten
hindeuten. In den Weinbergen selbst sind diese heute noch gut und prominent zu sehen, aber man findet sie auch abseits, sogar in Waldstücken. Auf den so begradigten Terassenstücken
lässt es sich erleichterter arbeiten, die Bodenerosion
wird gemindert und das Wasser dringt besser in den Boden ein und fließt nicht so stark oberflächlich
ab.
Die Kunst an der Trockenmauer
ist, dass sie gänzlich ohne Mörtel
auskommt, so kann das Wasser aus dem dahinter liegenden Boden ungestört abfließen. Das richtige Fundament, ein gegen den Hang geneigter Anstellwinkel und eine ordentliche Hintermauerung, die als Drainage den Wasserdruck bei Regen
aus dem Berg mindert, garantieren lange Stabilität. Steine müssen entsprechend behauen und sauber aufeinander
gesetzt werden, damit die Steine fest aufeinander
zum Liegen kommen.
Aber nicht nur für den Anbau bietet die Terassierung Vorteile, Trockenmauern bieten auch einen Lebensraum für unzählige Tiere
und gelten als Biotop
im Kleinen. Schließlich prägen die Steillagen mit ihren Mauern
und Wirtschaftswegen in ganz Baden-Württemberg den Weinbau entlang der Flüße
und bieten ein landschaftlich reizvolles Naherholungsgebiet
zum Spazieren, Verweilen und Entdecken. Entsprechend wird der Erhalt der Trockenmauern speziell auch im Raum Tübingen durch staatliche Einrichtungen gefördert
und so kann man an vielen Stellen liebevoll restaurierte Mauern finden.