Weinlese – das große Finale im Weinberg
Das Jahr im Weinberg neigt sich dem Ende zu
Die Weinlese ist das Highlight des Jahres. An den Stöcken, die das ganze Jahr gepflegt wurden, hängt deutlich sichtbar der Lohn der Arbeit – die reifen Trauben!
Um den optimalen Zeitpunkt für die Weinlese bestimmen zu können, muss der Reifefortschritt der Trauben regelmäßig überprüft werden. Hierfür wird der Zuckergehalt der Trauben mit einem Refraktometer gemessen. Das Refraktometer ist ein optisches Messgerät, das durch Lichtbrechung des Traubensaftes dessen Reife in Grad Oechsle anzeigt.
Zusätzlich werden die Beeren auf Ihre aromatische Entwicklung und die Reife der Kerne überprüft. Hier spricht man von der physiologischen Reife. Sind die Kerne noch grün, ist die Traube unreif, braune Kerne hingegen deuten auf reifes Lesegut hin. Bei sonnigen Herbstwetter und milden Temperaturen bilden die Reben täglich Zucker und Extrakt und bauen parallel dazu Fruchtsäure in den Beeren ab. Sobald man ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zuckergehalt und Säure erreicht hat, ist es an der Zeit die Trauben zu ernten.
Nicht zuletzt spielt aber auch die Wettervorhersage und die Gesundheit der Trauben eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Lesezeitpunktes. Nasses Wetter kann dazu führen, dass sich reife Trauben mit Wasser vollsaugen und dadurch die Zucker- und Aromakonzentration sinkt. Außerdem können die Trauben aufplatzen was zu Fäule und Pilzbefall führen kann.
Am Tag der Lese ist zu jeder Zeit ein behutsamer Umgang mit dem Lesegut gefragt. Die Lesehelfer schneiden jede einzelne Traube vom Rebstock ab. Kranke bzw. faule Beeren werden sorgfältig aussortiert. Die gesunden Trauben werden in Leseeimern gesammelt. Danach kommen Sie in größere Leseboxen, in denen Sie auch in den Weinkeller transportiert werden. Dadurch wird die Gefahr von Verletzungen und Verunreinigungen verhindert. Tritt Saft aus den Beeren aus, fängt dieser an zu oxidieren.
Im Weinkeller werden die Beeren mit der Entrappungsmaschine von den Stielen getrennt und angequetscht. Die dadurch gewonnene Maische wird in das Gärfass umgefüllt und für die Gärung vorbereitet.
