Nachdem sich die Winterruhe der Reben so langsam dem Ende neigt, wird es Zeit die Arbeit im Weinberg mit dem Rebschnitt wieder aufzunehmen. Da wir uns dieses Jahr in einem selbst auferlegtem Übergangsjahr befinden, in dem wir keine Trauben ernten und keinen Wein herstellen werden, haben wir uns für eine andere Form des Rebschnitts entschieden.
In normalen Jahren wird eine senkrecht wachsende Rute auf den untersten Draht der Anlage gebogen. Aus ihren Knospen, den sogenannten Augen, entwickeln sich die Fruchtriebe im Vegetationsjahr und an ihnen die Trauben. Der Fokus liegt in diesem Jahr aber nicht auf dem Ertrag, sondern auf einem optimalen Wachstum der Reben für das Folgejahr.
Mit einem kurzen Anschnitt einiger Ruten auf maximal 4 Augen, den sogenannten Zapfen, soll erreicht werden, dass sich im Kopfbereich des Stockes, Triebe mit einer optimalen Stärke und Länge entwickeln, die im nächsten Jahr wiederum als Fruchtruten verwendet werden können. Die Kraft der Reben konzentriert sich dann im Wachstum der wenigen Ruten und das Entfernen der Trauben in der Mitte der Saison unterstützt diesen Vorgang zusätzlich.